Als Krankenschwester im KZ Theresienstadt.
Erinnerungen der Ulmer Jüdin Resi Weglein.
Bayerischer Rundfunk, "Geschichte und Geschichten", 27.6.1992
Konzentrationslager – ein Begriff, mit dem sich Assoziationen schlimmster Art verbinden: Hunger, Folter, Terror, Sadismus, Mord. Kaum jemand würde wohl in diesem Zusammenhang an Musik, Theater, Gedichte oder Kabarett denken. Und doch geht das zusammen, nämlich im KZ Theresienstadt, dem sog. Prominentenlager. Unter welchen absurden und grausamen Bedingungen jedoch solche kulturellen Darbietungen zustande kamen, davon konnte sich ein Außenstehender keinerlei Vorstellungen machen. Etliche Gruppen von ausländischen Journalisten und Mitgliedern des Internationalen Roten Kreuzes durften damals unter Aufsicht das Lager besichtigen. Sie sind dabei aber gründlich an der Nase herumgeführt worden.
Wie es gleichzeitig hinter den Kulissen dieses "Herzeigelagers" ausgesehen hat, ist in einigen Berichten von Überlebenden geschildert worden. Eine dieser Zeitzeugen war Resi Weglein, die als Krankenschwester über drei Jahre lang unter schwierigsten Bedingungen in Theresienstadt gearbeitet und gelebt hat. Ihre Aufzeichnungen, die die einfache Frau unmittelbar nach ihrer Befreiung verfaßt hat, bilden die Grundlage dieser Sendung.