Endstation Bayern
Die verbotene Liebe einer Polin und eines deutschen Soldaten.
Bayerischer Rundfunk, "Bayern – Land und Leute", 2.5.1993
Bei den Jahrgängen, die Anfang des 20. Jahrhunderts geboren wurden, können wohl viele eine ungewöhnliche Lebensgeschichte aufweisen. Dafür sorgen schon die beiden Weltkriege mit ihren außerordentlichen Bedingungen. "Endstation Bayern" ist eine besonders ungewöhnliche Lebens – und Paargeschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die beiden Protagonisten, ein deutscher Besatzungssoldat und eine einheimische Polin, befinden sich ja damals in verfeindeten Lagern.
Daraus ergeben sich Überschneidungen zweier Lebenswelten, die vor dem Hintergrund der Kriegsereignisse an Kontrast gewinnen. Immer wieder wird deutlich, welch einschneidende Wirkung die Hohe Politik auf den Alltag des Einzelnen hat, vor allem wenn noch weitere Lebenswelten in den Blick geraten, wie z.B. in der erste Station die der Juden von Bialystok. In der zweiten Station gehen die beiden Zeitzeugen getrennte Wege: SIE überlebt mit viel Glück im polenfeindlichen Posen, ER entkommt mit Mühe und Not einer Einkesselung an der Ostsee. Nach Kriegsende und fast einem Jahr an Ungewißheit erhalten die beiden trotz zerstörter Kommunikationswege auf abenteuerliche Weise wieder Nachricht voneinander, so daß sie an Ostern 1946 als dritter und letzter Station in Bayern wieder zusammentreffen.