"Eines Tages wird es wieder ein friedlicher Ort sein".
Simon Schochets Erlebnisse im Flüchtlingslager Feldafing.
Bayerischer Rundfunk, "Geschichte und Geschichten", 11.1.1992 (Wh. 9.7.2005)
Das Ende des II. Weltkriegs löste auch grundlegende demographische VerändTahomaerungen aus. Die damaligen Massenwanderungen übertrafen alle bisherigen Völkerwanderungen in Europa. 20-30 Millionen Menschen, alte und neue Heimatvertriebene, waren unterwegs. Über 10 Millionen Menschen sollen allein die braunen Machthaber bereits im Verlauf des Krieges verschleppt und als Zwangsarbeiter mißbraucht haben, ganz zu schweigen von den Millionen von Opfern des nationalsozialistischen Größenwahns, die systematisch gejagt und vernichtet worden waren.
Wer von den überlebenden Verschleppten sich nicht mehr aus eigener Kraft auf den Heimweg begeben konnte oder wollte, wurde in den Lagern der Alliierten gesammelt. Dort warteten die sog. Displaced Persons (DPs) auf ihre Ausreise. Über das DP-Lager Feldafing am Starnberger See gibt es einen authentischen Bericht über die chaotische Zeit unmittelbar nach der Befreiung. Verfasser ist Simon Schochet, ein polnischer Jude, der in Dachau interniert war und dort seine gesamte Familie verloren hatte. Er schildert das erste Jahr nach der Befreiung in diesem Lager anhand der schier unglaublichen Schicksale einzelner Personen und ihren (für Außenstehende) oft so verrückten Verhaltensweisen ebenso wie das schwierige und gespannte Verhältnis zur deutschen Bevölkerung aus der Umgebung.